Was sind die Vorteile, wenn das Sparen fürs Alter über eine Direktversicherung erfolgt?- Der Sparbeitrag wird aus dem Bruttogehalt geleistet (Es wird also nicht zuerst das Gehalt mit Einkommensteuer und Sozialabgaben belastet und dann vom übriggebliebenen Rest gespart, sondern vor Abzug der Steuern).
Dadurch kann viel mehr Geld zu einem frühen Zeitpunkt anfangen zu arbeiten. Wann werden dann Steuern gezahlt? Im Alter, zum Rentenbezug. Allerdings ist dann meist die Steuerlast deutlich niedriger und das Geld konnte bereits viele Jahre arbeiten. Durch den Steueraufschub in der Sparphase kann die größere Geldmenge deutlich mehr Zinsen/Zinseszinsen erwirtschaften.
- Keine Abgeltungssteuer auf Zinsen und Dividenten
- Hartz IV sicher - Lebensversicherungen zur Absicherung im Alter können nicht als anrechenbareres Einkommen herangezogen werden
- Keine einfache Kündigung ohne Steuernachzahlung und weitere Einbusen - damit wird man mehr gezwungen das Geld auch wirklich zu sparen und nicht vorzeitig zu verpulvern.
- Fondsumschichtungen bei fondsgebundenen Verträgen meist ohne neuen Ausgabeaufschlag mehrmals im Jahr möglich.
Was muss beachtet werden?- Die Kosten sind neben der Rendite die die Versicherung durch die Geldanlage erwirtschaftet entscheidend.
An Versicherungen verdienen Versicherungen! Und das nicht schlecht (im Vergleich zum dahinterstehenden Aufwand).
Im Produktinformationsblatt müssen mittlerweile die Kosten ausgewiesen werden.
Das hilft schon mal beim Vergleich verschiedener Angebote.
Dazu kommt aber, dass auch weitere versteckte Kosten enthalten sein können - z.B. bei Fondspolicen der Ausgabeaufschlag und die Fondsmanagementgebühren, die nicht ausgewiesen sind und zwischen Fonds deutlich variieren können.
Bei der oft langen Laufzeit der Verträge (bei mir z.B. 35 Jahre) machen sich 1% Kostenunterschied deutlich bemerkbar (siehe Tabelle mit Darstellung der Kosteneinwirkungen bei langem Sparen).
In den Angeboten sind bei Fondsversicherungen immer Hochrechnungen mit 3%,6%,9% enthalten - in dem Prozentsatz sind aber die Managementgebühren nicht enthalten.
- In Anlehnung an die moderne Portfoliotheorie ist eine Diversifikation (Verteilung auf verschiedene, möglichst gering miteinander gekoppelte Geldanlageklassen - Assets) entscheidend, um das Gesamtrisiko der Anlage zu senken. Z.B. hat das reine Anlegen in Anleihen oder das Vertrauen auf die Anlagekunst einer Versicherung wenig mit Diversifikation zu tun. Geht die Versicherung pleite oder kommt es zu einem Staatsbankrott ist die Altersvorsorge weg.
- Die effiziente Marktheorie zeigt, dass es eigentlich nur mit Insiderwissen und in wenigen (ineffizienten) Märkten möglich ist, mehr zu wissen als andere. Jede Information ist quasi in Echtzeit im Börsenkurs enthalten, Privatanleger bekommen Infos eher als letztes Glied in der Kette. Aktiv gemanagte Investmentfonds (mit hochbezahlten Fondsmanagern) schaffen es zu annähernd 100% nicht einen Index über mehrere Jahre zu schlagen.
Sie sind ein Glückspiel.
- Aus beiden Theorien ergibt sich das alternative Anlagevorgehen des passiven Investments, das nicht versucht den Markt zu schlagen und Kurse vorherzusagen, das keine teueren Fondsmanager finanziert.
Passives Investment kann durch kostengünstiges investieren in Exchange Trading Funds (ETF - börsengehandelten Fonds, Managementgebühren um 0,5%, Ausgabeaufschläge oft 0% ggb. 1,5% Managementbegühr und oft 5% Ausgabeaufschlag bei aktiv gemanagten Fonds) als Indexfonds - die Fonds bilden einen Index ab und damit den Markdurchschnitt (auf Dauer gibt es immer 50% Gewinner und 50% Verlierer) .
Detailiertere Informationen zum Thema passives Investieren.
- Unbedingt auf das Kapitalwahlrecht zum Rentenbeginn achten! Braucht man einen großen Schwung Geld zum Rentenbeginn, dann ist es wichtig, dass man einen Vertrag abschließt, aus dem man zum Rentenbeginn Kapital entnehmen kann und nicht alles Verrenten lassen muss.
Evtl. vertraut man auch nicht auf die Wirtschaftlichkeit bzgl. der Verrentung und nimmt das lieber selber in die Hand. Z.B. mit einem Hauskauf, einem Fondsauszahlplan oder ganz neuen Produkten in der Zukunft. Wenn man sich heute schon auf die Rente einer Versicherung festlegt, geht man doch ein deutliches Risiko ein.
Wenn man eine Rente will, dann die Rentengarantiezeit beachten - diese gibt an, wie lange die Rente an die Hinterbliebenen weitergezahlt wird - blöd, wenn man keine Garantiezeit hat und mit 67 Jahren stirbt - dann ist das ganze gesparte Geld weg. (Allerdings ist die Erhöhung der Garantiezeit auch nicht umsonst!! Wenn Rente, dann sollten es mindestens 10 Jahre sein - mit 67 in Rente, dann wird diese an den (gleichaltrigen) Partner bis maximal 77 gezahlt - und das bei der heutigen Lebenserwartung)
- Leider bieten nicht alle Arbeitgeber ein Wahlrecht für die Direktversicherung an (sondern arbeiten mit einem Versicherungsunternehmen zusammen ... ). Dann muss man schon genau hinschauen, wie das Geld angelegt wird. Trotz der Steuervorteile kann durch die geringen Renditen und hohen Kosten die Anlage als Direktversicherung dann schnell unsinnig sein (in diesem Fall würde ich dann eher in ETF Indexfonds-Versicherungen gehen, die nicht als Direktversicherungen laufen).
Mit den o.g. kurzen Ausführungen gilt es dann eine ideale Direktversicherung zu finden. Ich will eine Direktversicherung, die in ETF-Indexfonds investiert und zusätzlich eine Auswahl mehrerer ETF-Fonds zulässt, Umschichtungen kostengünstig ermöglicht und ein hohes Kapitalwahlrecht bietet.
Leider ist die Suche nach solchen Produkten sehr schwer, es gibt in Deutschland nur 2 Anbieter, die ich bis 05/2009 finden konnte (
da die Versicherungen sich an den Ausgabeaufschlägen und Managementgebühren in Form einer Kickback-Vergütung goldene Nasen verdienen wollen und damit nicht bereit sind, dem Kunden kostengünstige Fonds-Varianten anzubieten und sich auf den Versicherungsschutz zu konzentrieren) .
Hier 3 Anbieter, 2 mit Direktversicherungen in ETF Indexfonds und 1 als weitere Alternative, wenn man keine Direktversicherung machen kann.
Ich habe mich für eine Direktversicherung über
DOCWINCENT entschieden (hohe Rendite, geringe Kosten, hohes Kapitalwahlrecht, wenig Todesfall-Absicherung und damit Kosten, ETF-Indexfonds von iShares, 100% Fondsquote und damit geringe Abhängigkeit vom Versicherungsunternehmen). Wer detaillierte Informationen dazu benötigt - bitte melden, allerdings kann ich keine Beratung geben!
Noch ein paar tolle Links zu Fonds und Geldanlagen:Was müsste geändert werden?
Wieso muss ich mich als Privatanleger um solche Sachen kümmern und kann mich nicht auf eine Institution verlassen (
Makler und Versicherungsvertreter streben nach schnellen Abschlüssen und hohen Abschlussprovisionen, wieso sollen Sie im Sinne eines Versicherungsnehmers beraten??
Hier geht es um die Existenz von vielen Menschen, vorher staatlich durch Rente abgesichert, jetzt dem Finanzmarkt ausgeliefert!).
Unser Staat fordert den Aufbau einer privaten Altersvorsorge und bietet immerhin deutliche Steuervorteile an, lässt aber den Bürger bei der Suche nach der Versicherung allein. Die gesetzlichen Beschränkungen z.B. Beitragsgarantie, die die Vorsorgen absichern sollen sind lächerlich und führen nur dazu, dass die Versicherung sich hinter Kostenargumenten verstecken können und noch dazu nicht einfach kostengünstige Modelle anbieten können.
Die Beitragsgarantie heißt - bei 35 Jahren Anlagehorizont und einer realen Inflationsrate von 5% trotzdem am Ende nur ca. 15% Restwert.
Beispiel:
Ich zahle monatlich 366€ über 36 Jahre ein - mal angenommen es würden keine Kosten anfallen, dann sind das 12 x 366€ x 36 = 153.720€ Beitragsvolumen. In 35 Jahren ist der Wert auf heute umgerechnet bei einer Inflationsrate von 5% (das ist eher real als die uns suggerierten 3%) 153.720€ * 0,95^36 = 24.253€ bzw. 15,7% (bei 3% Inflation sind es 51.346€, 33,5%).
Dann hätte ich mit wenig Inflation ein Jahr Rente, mit viel 1/2 Jahr.
DAS ZUM THEMA BEITRAGSGARANTIE
Dann doch besser kostengünstige Produkte fördern und wenn dem Bürger schon so viel Freiheit zugemutet wird, dann auch die Freiheiten geben, dass er sinnvolle Produkte wählen kann.
Hier wird an der Stelle bevormundet, die teure und sinnlose Produkte (Garantiefonds) begünstigt --- mit System?
Aus meiner Sicht zieht sich der Staat klar aus der Verantwortung, delegiert diese an den Bürger und hofft auf Regelung über den Markt und die Versicherungsunternehmen. Aber diese sind am Gewinn und nicht dem Wohl der Versicherten interessiert und der Bürger kennt sich nicht mit dem Finanzmarkt aus. Warum nicht ein Expertenrat bilden, gut bezahlen und einen staatlichen Anlageplan aufsetzen. Mit staatlichem Schutz, gern etwas weniger Rendite, aber Intelligent und ohne Gewinnstreben und im Sinne der Rentensicherung.
Nehmt die Ausführungen als Anregungen zum Nachdenken. Eine Garantie kann ich nicht geben. Allerdings habe ich mir Gedanken gemacht. Wenn Dinge daran nicht stimmen - dann bitte rückmelden - vielleicht finden wir noch bessere Anlageformen?!